Baugeschichte der Freien Waldorfschule Böblingen

Wer die Freie Waldorfschule Böblingen das erste Mal besucht, dem bietet sich heute das weiträumige und offen gestaltete Schulgelände als harmonisch in den Wald integriertes Ensemble. Halbrund und nach Süden offen legen sich die geschwungenen, holzverkleideten Gebäudeformen mit dem himmelblauen Dach schützend um den großen, teilweise grasbewachsenen Innenhof. Durch die großen Fensterflächen flutet das Tageslicht in die Gänge und Schulräume. Um die Hauptgebäude herum liegen die Turnhalle mit ihrem bewachsenen Grasdach, das Ballspielfeld, eine Freifläche mit überdachtem Bereich für weitere Werk- und Arbeitsstätten. Die von den Schülerinnen und Schülern angelegten Gärten, und natürlich der Wald, der der grenzenlosen Abenteuerlust der Kinder immer neue Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten bietet.

Das war nicht immer so. 1999 entstand nach dem Abriss des alten LVA-Lungen-Sanatoriums mit dem ersten Bauabschnitt nach den Plänen des Tübinger Architekten Joachim Eble ein Gebäude in moderner, ökologischer Bauweise. Nur vier Jahre später, im Mai 2003 war Baubeginn für den 2. Bauabschnitt, der mit Verwaltungs-, Kunst- und Werkräumen der wachsenden Schule räumliche Entlastung brachte. Die Federführung hier hatte das Stuttgarter Architekturbüro ARP.

2005 wurde der Entwurf des Sindelfinger Architekten Jörg Hahn verwirklicht, der die Schule auf fast die gesamte geplante Größe anwachsen ließ. Ermöglicht wurde dies durch das Bauprogramm der Bundesregierung für Ganztagesschulen IZBB, für das die Schule als eine der ersten des Kreises einen Zuschlag bekam.

2006 folgte die Neugestaltung des Zufahrtsbereichs und des Parkplatzes. Die dazugehörige, weiträumige Busschleife mit großzügigem, überdachtem Wartehäuschen ermöglicht nun auch die sichere Nutzung der Schulbusse direkt auf dem Schulgelände.

2008 konnte das moderne Solardach feierlich in Betrieb genommen werden. Die jeweilige Stromleistung wird aktuell auf einer Schautafel gleich im Eingangsbereich angezeigt. In weiteren Schritten kamen die heutigen Erweiterungen und zusätzlichen Anlagen rund um das Schulensemble hinzu. Eltern und Lehrer hatten gemeinsam in enger Zusammenarbeit großen Anteil an den jeweiligen Planungsprozessen und der baulichen Umsetzung. Auf diese Weise wurden die künstlerisch-pädagogischen Anforderungen und Ziele der Waldorfpädagogik sichtbar auch architektonisch umgesetzt.