Fördern und unterstützen

Das Förderangebot der Freien Waldorfschule Böblingen richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die besondere Unterstützung brauchen. Durch geeignete Maßnahmen soll ihnen eine gesunde Entwicklung und die Eingliederung in den Klassenverband ermöglicht werden. Parallel zum Unterricht gibt es daher folgende Förderangebote:

  • Förderunterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen
  • Sprachgestaltung und Sprachtherapie
  • Bewegungstherapie
  • Heileurythmie
  • Heilpädagogik
  • Sozialpädagogische Begleitung der Oberstufenschüler/innen

Jeder Förderunterricht ist individuell auf das Kind abgestimmt. Einseitigkeiten, die sich in Sprache, Bewegung, Verhalten und Lernfähigkeit ausdrücken, sollen ausgeglichen werden, zum Beispiel durch das Ansprechen der Sinne: Der Zahlenraum (Mengenverständnis) soll erlebt, be”griffen” und verstanden werden.

Die wöchentlich tagende Förderkonferenz arbeitet eng mit den Klassenlehrern und der Schulärztin zusammen. Ideeller Träger ist der Förderkreis für Pädagogik, Kunst und Therapie e.V. Er kann Fördermaßnahmen im Bedarfsfall auch finanziell unterstützen.

Förderunterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen

Sonja Defieber-Häring, Förderlehrerin

Am Positiven ansetzen, vom Leichten zum Schweren gehen, angstfrei lernen lehren, dem Kind dienend entgegentreten – dafür habe ich das Lernstüble eingerichtet.

Die Förderung kommt Kindern zugute, die dem Unterricht in der Klasse nur mit großer Anstrengung folgen können. Sie richtet sich insbesondere an Unter- und Mittelstufenschüler. Im Einzelfall ist auch Nachhilfeunterricht für Oberstufenschüler möglich.

Sprachgestaltung und Sprachtherapie – Bewegungstherapie – Heileurythmie

Eleonore Schreiter, Heileurythmistin

Diese Bewegungstherapie ist eine für therapeutische Zwecke abgewandelte Form der Eurythmie. Die Mittel sind die modifizierten Lautbewegungen unserer Sprache. Diese Vokal- und Konsonantenbewegungen stehen in einer bestimmten Wirkungsbeziehung zum menschlichen Organismus. Heileurythmie wirkt gezielt stärkend und regulierend bis in die Funktion der Organe hinein.

Der Mensch ist als Ganzheit zu sehen: eine Störung der Motorik kann seelische, eine seelische Störung kann organische Ursachen haben. Heileurythmie hat seine Wirkungsweise auf der physischen, seelischen und der geistig-individuellen Ebene. Eine Krankheit ist die Störung dieser Ebenen. Heileurythmische Bewegungsübungen können diese Ebenen wieder in ein gesundes Gleichgewicht bringen.

Heilpädagogik – Sozialpädagogische Begleitung der Oberstufenschüler/innen – Schulärztin

Dr. Barbara Zaar, Schulärztin

Die Waldorfschule möchte ihren Schülern – neben Erwerb von Wissen und kulturellen Fähigkeiten – die eigene Heranbildung zu „körperlich gesunden und starken, seelisch freien und geistig klaren Menschen“ (Rudorf Steiner GA 305) ermöglichen. Aus der intimen Beschäftigung mit den kindlichen Entwicklungsgesetzen entstanden Lehrplan und pädagogisches Konzept, die alle Seinsebenen des heranwachsenden Menschen – körperlich, seelisch und geistig – in ihrer Interaktion berücksichtigen und ansprechen.

Wie das einzelne Kind in seiner ganz persönlichen gesundheitlichen und sozialen Verfassung darauf antworten kann, ob es etwa individuelle Unterstützung braucht, kann sich dem aufmerksamen Blick des Lehrers erschließen, der darin vom Schularzt unterstützt wird. Mittels Unterrichtshospitation, ärztlicher Untersuchung der Kinder bei Bedarf und nach Rücksprache mit den Eltern, Kinderbesprechungen mit Lehrern und Therapeuten der Schule sowie mittels Gesprächen mit Eltern oder älteren Schülern selbst, kann dem einzelnen Schüler, wo nötig, zusätzliche Aufmerksamkeit gewährt und in Zusammenarbeit mit Eltern, Therapeuten und Lehrern eine weiterführende Maßnahme entwickelt werden.