Singsspiel der 7. Klasse
Der Freischütz
Singspiel der 7.Klasse
Die wunderschöne Aula der Freien Waldorfschule Böblingen ist auch am zweiten Aufführungstag komplett gefüllt. Bevor sich dem gespannten Publikum der Vorhang öffnet, erklingt jedoch zuerst die Ouvertüre, wie sich das bei einer Oper auch gehört. Reizvoll dargeboten durch Pianistin Frau Kim-Küster, herzlichen Dank an dieser Stelle!
Ihr professionelles und inspiriertes Klavierspiel begleitet und trägt durch die berühmte Oper, und genau das ist es: eine richtige Opernaufführung! Es fehlt nichts an diesem Meisterwerk der Romantik, die wunderbaren Melodien, spannende Dialoge, der Adler stürzt beim Probeschuss vom Himmel, der Tanz der Brautjungfern, die Chöre, die Wolfsschluchtszene mit wallendem Nebel.
Alle spielen souverän ihre Hauptrollen, falls sie Lampenfieber gehabt hätten, merkt man es Ihnen nicht an.
Selbst die rührenden Arien z.B von Agathe erklingen, mit glasklarer Stimme, und großem Ernst dargeboten.
Respekt, dass sich die Waldorfschule an einen so wertvollen Stoff wagt und Dank, dass diesem Kulturgut der gebührende Respekt entgegengebracht wird: Endlich eine klassische Opernaufführung ohne peinliche „Übersetzungen und kulturelle Aneignungen“ in unsere Zeit, wie schön ist das!
Die langen Texte sitzen perfekt. Aber auch die Kinder mit den „Nebenrollen“ bringen die Begeisterung herüber, singen aus vollem Halse, es ist eine Gemeinschaftsleistung der siebten Klasse! Und es ist natürlich das Verdienst der Leiter, Frau Danetzki, Herrn Rall und Frau Gürkan, dass es im Prinzip gar keine Nebenrollen gibt, denn alle Schüler sind fast immer auf der Bühne präsent und dürfen sich einbringen, alle sind dabei!
Im berühmten Jägerchor singen Väter, Ehemalige und Großväter, die es sich nicht nehmen lassen hier dabei zu sein und als auch noch das Publikum in den letzten Refrain einstimmt, bekommt man vollends den Eindruck, die gesamte Schule feiert in ausgelassener Freude: Diesen unvergesslichen Abend und sich selbst. Unter stolze, fröhliche, Eltern mischen sich stolze, fröhliche, kostümierte, verschwitzte Siebtklässler und verschmelzen mit dem begeisterten Publikum.
Glück hängt in der Luft.
Wie sagte Herr Rall bei der Einführung? Wenn man vorher schon ein bisschen Wehmut hat, weil diese Aufführung die Letzte ist, dann darf man sicher sein, bei etwas Besonderem dabei gewesen zu sein.
Jeder, der dabei war, verspürt diese Freude und weil es so besonders schön ist, ein bisschen Wehmut. Ach was, wann ist die nächste Aufführung eines Schülerspiels, lass uns doch mal auf die Homepage schauen!
Wolfram Kunz