Staffellauf der Waldorfschulen

Mit dem Staffelholz durch den Schönbuch

100 Jahre Waldorf-Bewegung: Die Böblinger Waldorfschule beteiligte sich am Staffellauf der Waldorfschulen

Ein Staffelholz wird durch das Land gereicht – von Waldorfschule zu Waldorfschule. Auch Böblingen war bei dieser Aktion zum 100. Geburtstag der Waldorfschulen dabei. 93 Schüler beförderten das Holz von ihrer Schule nach Tübingen.

Luise ist glücklich an diesem sonnigen Morgen. Aus dem Rucksack der Fünftklässlerin ragt ein großer Holzstab heraus, in den bereits die Namen vieler Waldorfschulen geschnitzt sind. Luise ist die Staffelholzträgerin der Böblinger Waldorfschule. Auf der ersten Etappe von Böblingen nach Tübingen trägt sie die Verantwortung für das Teil, das die 245 deutschen Waldorfschulen auf seinem Weg durch die Republik verbindet.

Vor drei Tagen kam bereits eine Abordnung der Stuttgarter Waldorfschule vom Kräherwald nach Böblingen geradelt, um das Holz in die Obhut der Böblinger Kollegen zu geben. Ein Spalier aus 150 Schülern und die Bigband der Schule begrüßten die Stuttgarter, die sich danach in der Mensa für die Rückfahrt stärkten.

Nun geht das Staffelholz in Luises Rucksack weiter auf die Reise durch den Schönbuch.

Eine kurze Instruktion noch von Sportlehrerin Sarah Mimler, dann rollt der Fahrrad-Konvoi der Fünftklässler los. In rund einer Stunde wollen sie an der Weiler Hütte sein. Dort übergeben sie an die Viertklässler, die weiter bis nach Bebenhausen laufen. Den letzten Part der 23 Kilometer-Strecke laufen die Viertklässler zusammen mit den Erst- und Neuntklässlern bis zur Tübinger Waldorfschule.

Mit der Teilnahme an dem Staffellauf hat sich die Böblinger Waldorfschule eingereiht in eines der vielen Projekte, die weltweit zum 100. Geburtstag der Waldorfschulen veranstaltet werden. Ziel ist es, die Gemeinschaft der globalen Waldorf-Community zu stärken. Klar, dass da die Böblinger Schule nicht außen vor bleiben wollte und als ein Glied in der großen Staffelkette fungierte. „Das war keine Frage, dass wir dabei sind“, erzählt Nicole Grund, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Böblinger Schule zuständig ist. „Für uns ist der Kontakt zu anderen Schulen wichtig“, sagt sie. Auch die Schüler seien sofort begeistert gewesen von der Gelegenheit, statt im Unterricht zu sitzen, einmal eine Nachbarschule zu besuchen.

Während für die Kinder nach einer Pause mit Getränken und Butterbrezeln der Ausflug nach Tübingen am Nachmittag wieder beendet war, hat das Staffelholz noch eine lange Reise vor sich. Bis nach Berlin wird es von den Waldorfschülern gebracht. Dort soll es Anfang September ankommen. Rechtzeitig zum Festakt anlässlich des 100. Geburtstags der Waldorfschul-Bewegung am 19. September.